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Die Herzbergstraße in Lichtenberg – lange geprägt von Industrie, Brachflächen und grauem Gewerbegebiet – erlebt gerade eine stille, oder besser gesagt: ziemlich laute Verwandlung. In den alten Hallen und stillgelegten Gebäuden ziehen immer mehr Kreative ein, vor allem Künstler*innen, die hier Ateliers und Werkstätten betreiben.
Besonders spannend wird’s in der Nummer 100 – dem früheren Sitz des DDR-Außenhandels. „Herzi 100“ nennen es die, die hier heute ein- und ausgehen. Auf acht Etagen haben sich Musiker*innen eingenistet – mit Proberäumen, kleinen Studios und ganz viel Herzblut. Der einst verlassene Bau pulsiert nun vor Kreativität – und Musik tönt durch die Flure.
Wir dürfen heute einen Blick hinter die Kulissen werfen – in die Etagen voller Beats, Bass und Bandträume.
Drei Dinge über die Herzbergstraße
Nummer 1
2,6 Kilometer ist sie lang und verbindet die Möllendorfstraße mit dem Landschaftspark Herzberge. Schon seit dem 19. Jahrhundert ist sie ein wichtiger Industriestandort, und noch heute finden sich hier Relikte vergangener Tage. In der Herzbergstraße 40 zum Beispiel befand sich zu DDR-Zeiten die „Abteilung Transport“ – hier wurden die Fahrten hochrangiger Personen koordiniert, und schräg gegenüber produzierte der VEB Elektrokohle – er war der größte Hersteller von Graphitprodukten in der DDR.
Nummer 2
Für Berlins Unternehmer ist die Herzbergstraße bis heute attraktiv. Mit 850 Firmen und 8400 Beschäftigten ist sie eines der größten Gewerbegebiete Berlins.
Nummer 3
Vietnams eigentliche Hauptstadt liegt wohl in der Herzbergstraße 128. Das Dong Xuan Center ist mittlerweile 21 Jahre alt – Berliner Großmarkt, Schlendermeile und Treffpunkt der vietnamesischen Community in einem.